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Reizdarmsyndrom: Behandlung, Ursachen und Symptome

Wenn wir viel um die Ohren haben, sagen wir oft: „Mir brummt der Kopf“. Leider kennt unser Darm, der auch als Bauchhirn bezeichnet wird, eine ähnliche Problematik. Stress für den Bauch äußert sich häufig im sogenannten Reizdarmsyndrom, unter dem verschiedene, sich abwechselnde Darmbeschwerden zusammengefasst werden. Lese hier mehr über die Reizdarm-Symptome, die Therapie bei Reizdarmproblemen und welche Ursachen einen Reizdarm auslösen können.

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Definition: Was ist das Reizdarmsyndrom?

Unter dem Begriff Reizdarmsyndrom, kurz RDS oder auch IBS (Irritable Bowel Syndrome) genannt, fasst man in der Medizin anhaltende oder wiederkehrende Darmprobleme zusammen, denen keine organische Ursache zugrunde liegt. RDS wird deshalb auch als funktionelle Störung bezeichnet.

Vom Reizdarmssyndrom spricht der Arzt, wenn folgende Punkte zutreffen:

  • Die Darmbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Stuhlveränderungen bestehen seit mehr als drei Monaten
  • Die Beschwerden führen dazu, dass Betroffene besorgt sind oder ärztliche Hilfe suchen. Sie sind so stark, dass die Lebensqualität wesentlich beeinträchtigt ist.
  • Es liegen keine anderen Krankheitsbilder vor, die für die Symptome verantwortlich sein können.

Häufigkeit des Reizdarms und Auswirkungen auf das tägliche Leben

Am Reizdarmsyndrom leiden in Deutschland Krankenkassen-Erhebungen zufolge rund 1,3 Prozent der Einwohner,1 bei etwa 10 bis 15 Prozent stellen sich zumindest in gewissen Situationen wiederholt Reizdarm-Beschwerden ein. Bei Frauen tritt das Reizdarmsyndrom doppelt so häufig auf wie bei Männern. Meistens macht sich RDS erstmals im Jugend- oder frühen Erwachsenenalter bemerkbar, der Beginn kann jedoch auch im späteren Erwachsenleben liegen.

Das Reizdarmsyndrom wirkt sich nicht auf die Lebenserwartung aus, geht aber mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität einher. Die Symptome können sehr belastend sein und die Bewältigung des Alltags erschweren. Oftmals ziehen sich Betroffene aus dem sozialen Leben zurück und berichten von psychischen Problemen wie Angstzuständen oder Depressionen.

Symptome des Reizdarmsyndroms

Die Liste möglicher Beschwerden ist lang. Typisch ist, dass beim Reizdarmsyndrom mehrere Symptome gleichzeitig auftreten. Welche das sind und in welcher Intensität sie sich äußern, ist von Patient zu Patient verschieden. Zudem kann das Beschwerdebild auch beim Einzelnen stark variieren oder nur phasenweise in Erscheinung treten.

Bauchschmerzen und Blähungen

Betroffene klagen häufig über allgemeines Unwohlsein sowie Bauchschmerzen und -krämpfe, die in Verbindung mit dem Stuhlgang stehen oder durch die Darmentleerung nachlassen. Die Schmerzen treten anfallsartig auf oder anhaltend als dumpfer Schmerz, gewöhnlich im Bereich des Unterbauchs. Zusätzlich machen sich oft Blähungen in Form vermehrter Flatulenzen oder mit einem aufgeblähten Bauch und Völlegefühl bemerkbar. Das Reizdarmsyndrom kann zudem mit Appetitlosigkeit einhergehen. 

Veränderungen im Stuhlgang wie Durchfall und Verstopfung

Charakteristisch für das Reizdarmsyndrom sind Probleme mit dem Stuhlgang und Veränderungen der Stuhlkonsistenz. Das kann sich auf verschiedene Weise äußern:

  • Beim Beginn der Bauchschmerzen bei RDS ist der Stuhl oft weich, es kommt zu heftigem und häufigem Stuhldrang und mehrmals täglich zu Durchfall
  • Verstopfung mit hartem und klumpigen Stuhl, der Stuhlgang ist beschwerlich und kann vom einem Gefühl der unvollständigen Darmentleerung begleitet werden
  • Frauen mit Reizdarmsyndrom haben häufiger mit Verstopfung zu tun, während es bei Männern eher zu Durchfall kommt
  • Bei vielen Patienten treten Phasen mit Durchfall und Verstopfung im Wechsel auf

 

Der Stuhl kann sehr stark und unangenehm riechen. Manchmal finden sich im Kot auch Beimengungen von Schleim.

Häufige Begleitsymptome bei RDS

Zusätzlich zu den genannten Beschwerden zeigen sich oftmals Symptome, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Verdauung stehen. Dazu gehören Rücken- und Gelenkschmerzen, Betroffene neigen außerdem zu Kopfschmerzen, fühlen sich ständig müde und kraftlos oder leiden unter Schlafstörungen. Als Folge der Belastung durch die chronischen Verdauungsbeschwerden entwickeln viele Patienten mit der Zeit psychische Erkrankungen wie Depressionen, Panikstörungen oder Angsterkrankungen.

Prognose und Verlauf des Reizdarmsyndroms

Das Reizdarmsyndrom geht bei einigen Patienten vollständig zurück, bei den meisten Betroffenen ist es jedoch chronisch und begleitet sie etliche Jahre oder sogar während des gesamten Lebens. In der Regel verläuft RDS in Schüben: Phasen ohne oder mit allenfalls leichten Beschwerden wechseln sich mit Zeiten starker Symptome ab.

Viele Patienten befürchten, dass sich aufgrund des Reizdarmsyndroms schwerwiegende Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts oder sogar Darmkrebs entwickeln könnten. Die Sorge ist jedoch unbegründet, im Vergleich zur Normalbevölkerung besteht kein erhöhtes Risiko.  

Ursachen des Reizdarmsyndroms

Trotz intensiver Forschung gibt der Reizdarm Wissenschaftlern nicht zuletzt wegen des heterogenen Beschwerdebildes  noch immer Rätsel auf. In den letzten Jahren konnten jedoch einige Erkenntnisse gewonnen werden, um verschiedene Faktoren genauer unter die Lupe zu nehmen, die an der Entstehung des Reizdarmsyndroms beteiligt sein könnten. Es wird davon ausgegangen, dass es sich in vielen Fällen um ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren handelt. Bislang ist aber noch nicht abschließend geklärt, was den Stress im Verdauungstrakt auslösen kann.

Motilitätsstörungen und Permeabilitätsstörungen

Vermutet wird häufig, dass bei RDS die normale Darmbewegung gestört ist. Die Beförderung des Nahrungsbreis im Darm läuft dann nicht optimal ab.

Gesteuert wird die Darmperistaltik über ein eigenständiges Nervensystem. Beim Reizdarmsyndrom scheint dieses sogenannte Bauchhirn fehlerhafte Signale an die Darmmuskeln zu übermitteln. Sie ziehen sich zu schnell oder zu langsam zusammen. Als Folge eines zu schnellen Transports tritt Durchfall auf, bei zu langsamen Bewegungen kommt es zu Verstopfung. Die charakteristischen Krämpfe bei Reizdarm sind womöglich darauf zurückzuführen, dass sich die Darmmuskulatur nicht mehr vollständig entspannt.

Als mögliche Ursache des Reizdarmsyndroms wird auch eine Permeabilitätsstörung (Leaky Gut) diskutiert. Aufgrund der erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut ist die Barrierefunktion beeinträchtigt, wodurch Nahrungsbestandteile und sonstige unerwünschte Substanzen wie Krankheitserreger vom Darm in den Blutkreislauf gelangen und Immunreaktionen auslösen können.

Magen-Darm-Infektionen

Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Reizdarm Folge einer Infektion des Magen-Darm-Trakts sein kann. So ist offensichtlich das Risiko für RDS nach einer Salmonelleninfektion deutlich erhöht, es können jedoch auch andere Bakterien wie Campylobacter oder EHEC verantwortlich sein.

Die Reizdarm-Beschwerden treten meist einige Monate nach einer überstandenen Infektion auf, selbst nach mehreren Jahren besteht noch ein erhöhtes Risiko für RDS.

Veränderungen der Darmflora

Wie auch bei anderen Darmerkrankungen hat sich gezeigt, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom eine veränderte Darmflora aufweisen. Manche Bakterienstämme kommen häufiger vor als bei gesunden Menschen, andere Bakterienarten sind in geringerer Zahl vertreten. Außerdem ist die Darmflora nicht mehr so vielfältig.

Bei einigen Patienten mit Reizdarm hat sich zudem herausgestellt, das der Dünndarm häufiger von Bakterien besiedelt ist, die normalerweise nur im Dickdarm zu finden sind. Die Zusammensetzung der Darmbakterien spielt demnach eine Rolle bei der Entstehung und dem Krankheitsverlauf eines Reizdarms.

Stress kann RDS auslösen und verstärken

Ständiger Stress, Ärger und Kummer wirken sich bei vielen Menschen negativ auf die Verdauung aus. Anhaltende psychische Belastungen können an der Entstehung von RDS beteiligt sein, ob sie die alleinige Ursache sind, ist nicht eindeutig geklärt. Fest steht jedoch, dass sie die Beschwerden verstärken können. Ständiger Lebensstress spielt wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge eine wesentliche Rolle für den Verlauf des Reizdarmsyndroms: Bei Patienten mit permanentem Lebensstress zeigte sich nach sechs Monaten keine Besserung der Beschwerden. Im Vergleich dazu ließ sich bei 44 Prozent der Patienten ohne Lebensstress eine Besserung beobachten.2

Erkrankungen als Ursache des Reizdarmsyndroms

Das Reizdarmsyndrom zeigt sich häufiger in Verbindung mit anderen Krankheiten. Dazu zählen z.B. Fibromyalgie, das chronische Fatigue-Syndrom und psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Auch bei Menschen mit Essstörungen, Reizmagen und chronischen Kopfschmerzen ist eine erhöhte Anfälligkeit für RDS zu verzeichnen. Zudem scheinen auch gewisse Genveränderungen –in Kombination mit anderen Faktoren ­– die Wahrscheinlichkeit für RDS zu erhöhen.

Die Rolle der Ernährung beim Reizdarmsyndrom

Bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass eine ungesunde Ernährung mit häufigem Konsum von Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin ursächlich für das Reizdarmsyndrom sind. In akuten RDS-Phasen können bestimmte Ernährungsfaktoren und Lebensmittel die Symptome jedoch triggern.

Diagnose und Differentialdiagnostik beim Reizdarmsyndrom

Da die Beschwerden von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen und sich mit der Zeit verändern können, ist es für den Arzt nicht einfach, eine verlässliche Diagnose zu stellen. Außerdem existiert bislang noch kein Test, mit dem ein eindeutiger Nachweis für das Reizdarmsyndrom erbracht werden kann. Die Diagnose kann deshalb nur über den Ausschluss anderer Erkrankungen erfolgen, die mit ähnlichen Beschwerden einhergehen.

Untersuchungen zur Reizdarm-Diagnostik

Bei andauernden oder wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden empfiehlt es sich, einen Gastroenterologen aufzusuchen. Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese: Dabei erfragt der Arzt, welche Beschwerden im Einzelnen auftreten, wie lange diese bereits bestehen und ob es Faktoren wie z.B. bestimmte Nahrungsmittel oder Situationen gibt, die die Beschwerden erleichtern oder verstärken. Außerdem ist es für den Arzt wichtig zu wissen, welche chronischen Erkrankungen im Familienkreis bekannt sind.

Um mögliche andere Erkrankungen auszuschließen, erfolgen anschließend verschiedene Untersuchungen. Dazu gehören das Abhören des Bauchs und das Abtasten von Bauchdecke und Rektum, die Sonografie (Ultraschall), ein Bluttest und Laboruntersuchungen von Urin und Stuhl auf Entzündungsmarker und Krankheitserreger. Gegebenenfalls erfolgen auch eine Koloskopie (Darmspiegelung) und ein Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Abgrenzung des Reizdarmsyndroms von anderen Erkrankungen

Einige Symptome sprechen gegen RDS und deuten auf andere Erkrankungen hin:

  • Kurze Beschwerdedauer
  • Ungewollter Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl
  • Zunehmende Verschlechterung der Gesundheitszustands
  • Unterbrechungen des Nachtschlafs aufgrund der Beschwerden
  • Keine Verschlimmerung bei Stress bzw. Besserung in entlastenden Situationen

 

Das Reizdarmsyndrom kann leicht mit anderen Krankheiten mit einer ähnlichen Symptomatik verwechselt werden. Dazu zählen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Fruktose- und Laktoseintoleranz, Zöliakie), chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Magenerkrankungen (z.B. Dyspepsie, Magenschleimhautentzündung) sowie verschiedene Erkrankungen von Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse.

Behandlung: Was hilft beim Reizdarmsyndrom?

Leider gibt es keine Standardtherapie beim Reizdarmsyndrom. Die Behandlung richtet sich in erster Linie nach der Art und Schwere der auftretenden Symptome. Bei milden RDS-Formen kann eventuell schon eine Ernährungsumstellung helfen, um den Verdauungsbeschwerden vorzubeugen.

Symptomtagebuch zur Identifikation potenzieller Trigger

Das Beschwerdebild kann bei jedem Patienten anders sein. Um mögliche Trigger zu identifizieren, empfiehlt es sich ein Symptomtagebuch zu führen. Darin werden über einen Zeitraum von mehreren Wochen sämtliche Speisen und Getränke mit Art, Menge und Zeitpunkt der Aufnahme, Aktivitäten (z.B. Sport, Spaziergänge) und Lebensumstände wie z.B. Schichtdienst, Stress, Schlafmangel notiert sowie die auftretenden Beschwerden mit dem jeweiligen Schweregrad.

Das hilft nicht nur dem Arzt, ein individuelles Behandlungskonzept zu entwickeln. Meistens erkennt man auch selbst schnell, welche Gewohnheiten und Nahrungsmittel bestimmte Beschwerden auslösen können.

Optimierung der Ernährung

Da es bei Reizdarm-Patienten zu ganz unterschiedlichen Beschwerden im Rahmen der Verdauung kommen kann, gibt es keine einheitlichen Ernährungsrichtlinien. Oftmals ist es hilfreich, eine Ernährungstherapie in Anspruch zu nehmen. Bei RDS-Patienten wird eine ernährungsmedizinische Beratung und Behandlung von der Krankenkasse übernommen.

Lebensmittel, die man offensichtlich nicht gut verträgt, sollten vom Speiseplan gestrichen werden. Generell wird sowohl bei einer Neigung zu Verstopfung wie auch bei RDS vom Durchfall-Typ eine ballaststoffreiche Ernährung empfohlen. Wer sich zuvor ballaststoffarm ernährt hat, sollte die Ballaststoff-Zufuhr langsam steigern, da es sonst zu Blähungen kommen kann.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine FODMAP-reduzierte Ernährung dazu beitragen kann, den gestressten Darm zu beruhigen. FODMAP ist die Abkürzung für fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide and Polyole. Dabei handelt es sich um schnell vergärende Kohlenhydrate, die z.B. in Brot (vor allem Weizen), Süßigkeiten, laktosehaltigen Milchprodukten, Kohl und Steinobst enthalten sind. Polyole (Zuckeralkohole) stecken als Zuckeraustauschstoff in vielen industriell hergestellten „zuckerfreien“ Produkten.

WICHTIG: Eine Low-FODMAP-Diät sollte grundsätzlich nur unter Anleitung des Arztes oder eines erfahrenen Ernährungstherapeuten erfolgen, um die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen zu gewährleisten und eine Mangelernährung zu vermeiden.

Die Low-FODMAP-Diät erfolgt in drei Phasen:

  • Über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen wird komplett auf FODMAPs verzichtet.
  • Kommt es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden, wird schrittweise die Wiedereinführung der weggelassenen Lebensmittel getestet. Zur Einschätzung der Verträglichkeit empfiehlt es sich, in einem Ernährungstagebuch festzuhalten, welche Symptome sich nach dem Verzehr welcher Nahrungsmittel zeigen.
  • Aus den Ergebnissen werden Empfehlungen für die Langzeiternährung abgeleitet.

 

Entscheidend ist nicht nur, was man isst, sondern auch WIE man isst.

Um die Verdauung zu unterstützen, haben sich folgende Verhaltensregeln bewährt:

  • Langsam essen und gut kauen: Für alle Mahlzeiten sollte man sich Zeit nehmen und das Essen in Ruhe genießen. Dabei jeden Bissen gut kauen. Wird die Nahrung im Mund ausreichend zerkleinert, erleichtert das den nachfolgenden Stationen die Aufspaltung und Verwertung der Nahrungsbestandteile.
  • Kleinere Portionen: Gehen die Reizdarm-Beschwerden mit Völlegefühl und einem aufgeblähten Bauch nach dem Essen einher, ist offensichtlich zuviel auf dem Teller gelandet. Besser ist dann die erforderliche Kalorienmenge statt auf drei große Hauptmahlzeiten auf mehrere kleine Portionen über den Tag zu verteilen. Ideal ist, wenn feste Essenszeiten eingehalten werden.
  • Genug trinken: Insbesondere ältere Menschen und Frauen neigen dazu, zu wenig zu trinken. Damit der Darm gut funktionieren kann, braucht er ausreichend Flüssigkeit, ca. 1,5 Liter. Zu bevorzugen sind stilles Mineralwasser und ungesüßte Kräuter oder Früchtetees.

Probiotika beim Reizdarmsyndrom

Mehrere Meta-Analysen und kontrollierte Studien haben ergeben, dass die gezielte Zufuhr von lebenden Darmbakterien, unter anderem von Bifidobakterien und Laktobazillen bestimmter Stämme, sich auf die Frequenz des Stuhlgangs und die Stuhlkonsistenz positiv auswirken kann. Die Einnahme von Probiotika kann demnach zu einer Linderung typischer Beschwerden des Reizdarmsyndroms und zu einer Verbesserung des allgemeinen Befindens und der Lebensqualität beitragen.

Neben Probiotika sind auch sogenannte Synbiotika erhältlich. Neben einer Kombination von Bakterienstämmen enthalten diese Präparate zusätzlich Präbiotika, die den Darmbakterien als Energiequelle dienen und für deren Wachstum und Vermehrung im Darm sorgen.

Stressbewältigung und Entspannung

Die Psyche spielt eine wesentliche Rolle beim Reizdarmsyndrom. Ständiger Stress, Sorgen und Probleme im Berufs- und Privatleben können die Beschwerden begünstigen oder verstärken. Stressoren sollten daher weitestgehend vermieden werden. Leider gibt es immer wieder Situationen oder Lebensumstände, in denen das nicht möglich ist. Das Erlernen von Methoden zur Stressbewältigung kann helfen, mit den Belastungen besser umzugehen und Stress abzubauen. Positive Effekte Viele Patienten machen zudem gute Erfahrungen mit Yoga, Atemübungen oder Entspannungstechniken wie Autogenes Training.

Bei einer starken emotionalen Belastung können auch psychotherapeutische Verfahren in Erwägung gezogen werden. Bewährt haben sich im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom die Kognitive Verhaltenstherapie und die Psychodynamische Therapie.

Hausmittel zur Linderung von Reizdarm-Beschwerden

Welche Hausmittel beim Reizdarmsyndrom helfen, hängt vom vorherrschenden Symptom ab. Bei häufigen Flatulenzen und einem Blähbauch können frisch aufgebrühte Tees mit Fenchel, Anis oder Kümmel für Linderung sorgen.

Bei Verstopfung hat sich Bewegung bewährt, um den Darm in Schwung zu bringen. Das muss kein schweißtreibendes Training sein, moderate körperliche Aktivitäten (Spaziergehen, Radfahren, Gymnastik) reichen aus. Entscheidend für einen positiven Effekt ist allerdings die Regelmäßigkeit – ideal sind rund 30 Minuten, fünfmal pro Woche. Zudem kann der Einsatz von Flohsamenschalen erwogen werden. Sie enthalten lösliche Ballaststoffe, die im Dickdarm aufquellen. Das regt die Darmtätigkeit an und macht den Stuhl weicher. Wichtig ist, dass man die Samen mit reichlich Flüssigkeit zu sich nimmt. Die Ballaststoffe werden allerdings nicht von jedem gut vertragen, sie können Blähungen auslösen.

Medikamente bei Reizdarm

Im Allgemeinen lässt sich das Reizdarmsyndrom mit den genannten Therapiemaßnahmen gut in den Griff bekommen. Reicht das alleine nicht aus, können verschiedene Medikamente zum Einsatz kommen. Deren Anwendung sollte jedoch nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Das gilt auch für frei verkäufliche Präparate wie Nahrungsergänzungsmittel oder Laxantien (Abführmittel), die ohne Rezept erhältlich sind. Welche Medikamente geeignet sind, richtet sich nach den jeweiligen Beschwerden. Grundsätzlich sind alle Präparate nur zur kurzfristigen Anwendung bestimmt.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte zur Behandlung des Reizdarmsyndroms

  • Unter Reizsyndrom (RDS) fasst man in der Medizin andauernde oder wiederkehrende Darmbeschwerden zusammen, denen keine organische Ursache zugrunde liegt.
  • Typisch sind Bauchschmerzen oder -krämpfe in Verbindung mit Verstopfung und Durchfall.
  • Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind noch nicht hinreichend geklärt. Auslösende Faktoren sind vermutlich Motilitätsstörungen, Veränderungen in der Darmflora, Magen-Darm-Infektionen, Stress oder bestimmte Erkrankungen.
  • Die Diagnose des Reizdarmsyndroms ist schwierig, sie erfolgt durch Ausschluss von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen.
  • Es gibt keine Standardtherapie. Die Behandlung richtet sich nach den jeweiligen Beschwerden und kann folgende Maßnahmen umfassen:
    • Optimierung der Ernährung, ggfs. Low-FODMAP-Diät unter ärztlicher Anleitung
    • Einnahme von Probiotika
    • Maßnahmen zur Stressbewältigung
  • Bei hartnäckigen Beschwerden kann die kurzfristige Anwendung von Medikamenten erwogen werden.

 

1 Hauser W, Marschall U, Layer P et al. The Prevalence, Comorbidity, Management and Costs of Irritable Bowel Syndrome. Dtsch Arztebl Int 2019; 116: 463–470

2 Layer P et al. Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom. Z Gastroenterol 2021; 59: 1323–1415.

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