Darmträgheit

Was tun bei Darmträgheit?

Normalerweise ist der Darm ein wahrer Muskelprotz. Denn die Darmmuskulatur fördert mit wellenartigen (peristaltischen) Bewegungen die Verdauung und befördert unverdauliche Speisereste wieder hinaus – bestenfalls zumindest! Mit zunehmenden Alter allerdings nimmt die Darmaktivität ab und insbesondere Menschen ab dem 65. Lebensjahr leiden unter einem trägen Darm. Lesen Sie hier alles Wissenswertes über die Symptome eines trägen Darms und was Sie selbst dagegen tun können!

Was versteht man unter Darmträgheit?

Von Darmträgheit sprechen Mediziner, wenn die Bewegung des Darms verlangsamt ist. Das betrifft meistens insbesondere den Dickdarm. Darmträgheit zählt zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden und sie kann sich leicht zu einer Verstopfung entwickeln. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für einen trägen Darm ungemein, aber auch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und natürlich die falsche Ernährung können zu einem trägen Darm führen.

Wenn die Darmbewegungen verlangsamen, das heißt die wellenartigen Kontraktionen der Darmmuskulatur, dann staut sich infolgedessen auch der Darminhalt, der normalerweise Richtung Enddarm geschoben werden sollte. Das Problem daran: Der Dünndarm schiebt kontinuierlich weiter Verdauungsbestandteile Richtig Dickdarm. Der Stuhl verdickt deshalb noch weiter. Die verlangsamte Passage führt auch dazu, dass der Dickdarm noch mehr Zeit hat, den unverdaulichen Nahrungsresten Wasser und Salze zu entziehen. Menschen mit einem trägen Darm leiden deshalb unter seltenem Stuhlgang, der zudem hart und trocken ist.

Aus einem chronisch trägen Darm kann sich schnell eine Verstopfung entwickeln. Davon sprechen wir, wenn es weniger als 3 Mal pro Woche zum Stuhlgang kommt.

. Dauert diese Verstopfung dann länger als drei Monate an, handelt es sich um eine chronische Verstopfung.

Symptome einer Darmträgheit

Meist sind es Frauen und Menschen höheren Alters, die an einem trägen Darm oder an Verstopfung leiden. Die Betroffenen, etwa jeder fünfte, leidet dann an einer gefühlt unzureichenden Stuhlentleerung, die zudem nur unter starkem Pressen gelingt. Bei Darmträgheit gestaltet sich die Entleerung also meist schwierig und schmerzhaft.

Typische Symptome bei Darmträgheit sind:

  • Erschwerter Stuhlgang
  • Drücken und Pressen beim Stuhlgang nötig
  • Schmerzen bei der Darmentleerung
  • Harter, trockener und teilweise klumpiger Stuhl
  • Gefühlt unvollständige Darmentleerung
  • Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen

Ursachen und Auslöser einer Darmträgheit

Viele Betroffene fragen sich, wie sie die Darmtätigkeit wieder anregen können. Um Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, muss man allerdings erst einmal wissen, was hinter einer Darmträgheit steckt.

Für einen trägen Darm kann es verschiedene Ursachen geben. In vielen Fällen geht die verlangsamte Darmbewegung auf eine Funktionsstörung des Darms selbst zurück. Wenn sich daraus dann eine Verstopfung entwickelt sprechen Mediziner von einer primären oder funktionellen Verstopfung. In diesen Fällen hilft es schließlich nur, wenn etwas gegen die Funktionsstörung des Darms unternommen wird.

Aber auch bestehende chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Morbus Parkinson oder auch das Reizdarmsyndrom gehen oftmals Hand in Hand mit einem trägen Darm. Menschen mit Schilddrüsenunterfunktionen oder anderen hormonellen Schwankungen (Schwangerschaft, Wechseljahre) kennen das Problem der Darmträgheit übrigens auch sehr häufig.

Außerdem haben einige Medikamente auch negativen Einfluss auf unsere Darmaktivität. Starke Schmerzmittel aber auch Therapeutika bei Asthma, Bluthochdruck oder Depressionen können verlangsamend auf die Darmbewegung wirken.

Nicht selten lässt sich Darmträgheit aber auch auf die Ernährungsgewohnheiten und Lebensweise zurückführen. Wenig ballaststoffreiche Nahrung und zu wenig Flüssigkeitszufuhr können unter Anderem dass der Darm träge wird.

Behandlung einer Darmträgheit​

Wie regt man also die Darmtätigkeit wieder an? Gibt es Hausmittel gegen Darmträgheit? Das sind häufige Fragen von Leidgeplagten. Eine wie auch immer geartete medizinische Therapie hängt natürlich von der Ursache der Darmträgheit ab. Wenn eine primäre Verstopfung, also eine grundsätzliche Funktionsstörung des Darms vorliegt, muss der Arzt diese erst einmal behandeln, bevor sich die Symptome des trägen Darms bessern.

Deshalb haben sich verschiedene Lebensmittel und Hausmittel als Akuthelfer bewährt. Viele Betroffene greifen etwa auf Flohsamenschalen und Weizenkleie zurück. Sie können einen trägen Darm ankurbeln. Sie quellen, bei ausreichend Flüssigkeitszufuhr, im Darm auf, das übt verstärkt Druck auf die Darmwand aus, wodurch die Darmmuskulatur angekurbelt wird.

Und welche Lebensmittel bringen den Darm in Schwung? Getrocknete Früchte wie Pflaumen können dabei helfen, den Stuhl wieder weicher zu machen. Probiotischen Lebensmitteln wie Joghurts, Kefir und Co. wird ebenfalls eine darmanregende Wirkung nachgesagt. 

Glühbirne

Das A und O bei Darmträgheit sind ausreichend Flüssigkeit und natürlich viel Bewegung.